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Flugzeuge imImperial War MuseumDuxford

- Das größte Flugzeugmuseum in Europa -

Beschreibung der Focke Wulf Fw 190 A9:

Die Focke-Wulf Fw 190 hatte am 13. Mai 1939 ihren Erstflug mit dem

Prototyp “V1”

, der auf dem Zivilflughafen Bremen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Schon ab 1941 ging die Fw 190 bei Focke-Wulf und bei den Lizenzfirmen Fieseler, AGO und Arado in den Serienbau. Die ersten Serienmaschinen

“Fw 190A-1”

wurde ab Juni 1941 an die Luftwaffe ausgeliefert. Die Grundbewaffnung bestand aus 4 x 7,92 mm MG-17 und 2 x 20 mm Kanonen MG-FF.

Nach über 100 gebauten Fw 190A-1 erschien im August 1941 die optimierte “Fw 190A-2” als erste Großserienversion, von der ca. 950 Maschinen gebaut wurden. Weitere Varianten bis zur A-10, die mit 13 mm MG-131 bestückt waren, entstanden.

Die Fw 190A avancierte, neben der Messerschmitt Bf 109, zum zweiten in Großserie gebauten Jäger Deutschlands im 2.Weltkrieg, von dem ca. 20.000 Exemplare produziert wurden. Im Gegensatz zur Messerschmitt Bf 109 mit ihrem flüssigkeitsgekühlten V-Motor hatte die Fw 190 einen luftgekühlten Doppelsternmotor BMW 801, der unempfindlicher gegen Beschuss war.

Die Fw 190 D-9 „Langnase“ ist eine Weiterentwicklung der leistungsfähigen Fw 190A-Serientypen. Viele Fw 190D-9 wurden mit einem Rüstsatz zur Ladedrucksteigerung nachgerüstet, der die Leistung von 1.750 Ps auf 2.100 Ps erhöhte. Die Einführung der D-9 „Langnase“ bei den Frontverbänden erfolgte im Spätsommer 1944.

Mit der Einführung von Maschinen ab der D-9 in den letzten beiden Kriegsjahren versuchte die Luftwaffenführung die hoffnungslose Unterlegenheit der deutschen Jagdflugzeuge gegenüber der englischen Spitfire auszugleichen. Die Ausführung mit dem starken Jumo-Reihenmotor sollte den gegnerischen Maschinen in Steighöhe und -geschwindigkeit ebenbürtig sein und im Luftkrieg eine Wende zu Gunsten Deutschlands herbeiführen. Allerdings konnten insgesamt nur circa 200 Exemplare dieser Baureihe ausgeliefert werden. Ferner war die Versorgung mit Flugzeug-Treibstoff am Ende des Krieges fast gänzlich zusammengebrochen. Selbst eine größere Stückzahl von Fw 190 D-9 hätte keine Lageverbesserung mehr gebracht.

Selbst alliierte Piloten, die diese Maschine nach der deutschen Niederlage nachfliegen konnten, hielten die D-9 für das beste 1-motorige Jagdflugzeug mit Kolbenmotor des Zeitraums 1944/45. In Europa gibt es keine einzige Maschine dieses Typs mehr. Das abgebildete Exponat des Museums Sinsheim ist ein (schlechter) Nachbau

Technische Daten: Focke-Wulf Fw 190 D-9 Langnase (1944-45)

Motor Junkers Jumo 213A
Art V12-Motor
Leistung 1.750 Ps
Höchstgeschwindigkeit 705 km/h in 5.500 m
Gipfelhöhe 12.000 m
Steigfähigkeit 1.280 m/min
Reichweite) ca. 850 km (ohne Zusatztank)
Spannweite 10,51 m
Länge 10,19 m
Höhe 3,35 m
Tragfläche 18,3 m²
Bewaffnung 2 x 20 mm MG 151/20E
. und 2 x 13 mm MG 131
Optional MK108 im Außenflügel

Technische Kurzbeschreibung:

  • Rumpf: Ganzmetall-Schalenbauweise - Cockpit nach hinten aufschiebbar - Sitz gepanzert - unter dem Cockpit gepanzerter Kraftstofftank.
  • Tragwerk: freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise - zwei Holme; Flügel einteilig mit einem durch den Rumpf geführten vorderen Holm - Ganzmetall-Spreiz-Landeklappen elektrisch betätigt - Querruder in Metallbauweise mit Stoff bespannt.
  • Leitwerk: freitragende Normalbauweise. Das Leitwerk besteht aus dem Höhenleitwerk, dem Seitenleitwerk, den Querrudern und den Landeklappen. Die Ruder besitzen keine Ausgleichs- und Trimmruder, sondern nur Trimmkanten (biegsame Bügelkanten). Dagegen kann die Höhenflosse zum Ausgleich von Lastigkeitsänderungen elektrisch verstellt werden. Sämtliche Ruder sind gewichtsausgeglichen. Die Flossen sind in Ganzmetallbauweise hergestellt. Sie haben - mit Ausnahme der Rudernasen - Stoffbespannung.
  • Fahrwerk: einziehbares, elektrisch betätigtes Fahrwerk - Spornrad teilweise einziehbar.
1 Hauptgerätebrett
2 Fein- und Grobhöhenmesser
3 Gitterschauzeichen für Staurohrheizung
4 Fahrtmesser
5 Wendehorizont
6 Führertochterkompaß
7 Ladedruckmesser
8 Nahdrehzahlmesser
9 Anzeigererät für Funknavigation
10 Schußzähler und Kontrollkasten für
. MG 17 und MG 151 (SZKK 4)
11 Borduhr
12 Reflexvisier
13 Drehknopf für Führerraumbelüftung
14 Handkurbel zur Betätigung der Lüfterklappen
. (Motorkühlluftregulierung)
15 Hilfsgerätebrett
16 Doppeldruckmesser (Kraft- u. Schmierstoff)
17 Elt. Schmierstofftemperaturmesser
18 Elt. Kraftstoffvorratsmesser
19 Mech. Luftschraubenstellungsanzeiger
20 Merkleuchte für Reststandswarnung
21 Absperrhahn für Scheibenspülung
22 Brandhahnhebel
23 Fahrwerksnotzug
24 Bediengerät für FuG 25a
25 Betätigungsknopf für Bürstenabhebg.
26 Bedienhebel für Absperrventil
27 Handgriff für Tropenfilterklappenbetätigung
28 Verdunkler für Gerätebrettbeleuchtung
29 Gashebel
30 Zündschalter (v. Gashebel verdeckt)
31 12-Lampengerät
32 Stellungsanzeige für Höhenflossentrimmung
33 Schalter für Höhenflossentrimmung
34 Schalter für Rollwerk- u. Landeklappenbetätigung
35 Betätigungshebel für Anreicherungszug
36 Schaltkasten für FuG 16 Z
37 Stecker für Kopfhaube
38 SUM-Anlaßpumpe AP 11
39 Handgriff zur Feststellung des Gashebels
40 Meßstellenumschalter für Kraftstoffvorratsmessung
41 Halterung für Leuchtpistole
42 O2-Wächter
43 Sauerstoffdruckmesser
44 Flaschenfernventil
45 Antrieb für Schiebehaube
46 Selbstschalter für MG 17, MG 151 u. Abwurfwaffe
47 Leuchtpratonenkasten
48 Vord. Klappe über d. Selbstschaltern
49 Selbstschalter für Krafstoffbehälterpumpe
50 Selbstschalter f. MG-FF (Baureihe A-6) bzw.
. MG 151 (Außenfläche) und Bildgerät (Baureihe A-6)
51 Anlaßschalter
52 Deviationstafel
53 Betriebsdatentafel
54 Hint. Klappe über d. Selbstschaltern
55 Betätigung für Kabinenbelüftung
56 Zähler und Verschlußkontrolle (ZVK-FF)
57 Anzeigegerät für Abwurfwaffe
58 Zünderschaltkasten ZSK
59 Knüppelgriff
60 Bombenauslöseknopf
61 Auslöseknopf für Außenflächenwaffen
62 Daumenschalter für Luftschraubenverstellung
63 Kippwechselschalter für Sprengsatz FuG 25a
64 Gerätebrettleuchten
. .

Übersicht über die gesamte starre Bewaffnung der Fw 190 A-2

  • 1 = Revi C/12 D
  • 2 = Preßluftanschluß
  • 3 = KG 14
  • 4 = MG 17
  • 5 = elt. Geber DSG 3 AL
  • 6 = Geber 17 mit EKu 17
  • 7 = Gurtkasten für MG 17 (900 Schuß)
  • 8 = Gurtkasten für MG 151/20 E (250 Schuß)
  • 9 = MG 151/20 E
  • 10 = MG-FF/M
  • 11 = Heizrohr
  • 12 = Ziellinienprüferrohr

(Ausschnitte aus Original-Flugzeughandbuch von 1943)- Fokke Wulf Fw 190 F-3 -

I. Beschreibung

A. Allgemeines

Das Leitwerk besteht aus dem Höhenleitwerk, dem Seitenleitwerk, den Querrudern und den Landeklappen. Die Ruder besitzen keine Ausgleichs- und Trimmruder, sondern nur Trimmkanten (biegsame Bügelkanten). Dagegen kann die Höhenflosse zum Ausgleich von Lastigkeitsänderungen elektrisch verstellt werden. Sämtliche Ruder sind gewichtsausgeglichen. Die Flossen sind in Ganzmetallbauweise hergestellt. Sie haben - mit Ausnahme der Rudernasen - Stoffbespannung.

B. Höhenleitwerk

Das Höhenleitwerk hat symmetrisches Profil und trapezförmigen Umriß mit abgerundeten Enden. Während die Rumpflängsachse durch die Mitte der Höhenflossennase geht, liegt der hintere Drehpunkt der Flosse 11,5 mm über der Rumpflängsachse. Das Höhenleitwerk besteht aus der freitragenden durchgehenden Höhenflosse und den beiden Höhenruderhälften .

1. Höhenflosse

Die freitragende Höhenflösse ist eine Leichtmetallkonstruktion mit einem durchgehenden Holm. Aus Fertigungsgründen ist sie in Sehnenrichtung geteilt; die beiden Schalen sind miteinander vernietet. Flossennase und Randkappe sind mit der Flosse verschraubt.

Die Flosse ist beiderseits am Seitenflossenholm drehbar gelagert. Der dritte Lagerpunkt an der Flossennase ist zum Ausgleich von Lastigkeitsänderungen während des Fluges verstellbar. Die Verstellung erfolgt durch einen Elt. Motor über einen Spindeltrieb, der am oberen Anlenkbeschlag der Flossennase angreift. Dieser Beschlag hat ein Gelenklager. Die senkrecht wirkenden Kräfte werden durch den Spindeltrieb aufgenommen und in die Seitenflosse weitergeleitet.

Die seitliche Beanspruchung der Flosse wird durch einen Lenker aufgenommen, der einerseits am unteren AnIenkbeschlag der Flossennase, anderseits an zwei Lagerwinkeln am Trennspant der Seitenflosse drehbar gelagert ist. In dem unteren Beschlag in der Flosse sind zwei Buchsen eingepreßt. Ein Umdrehen der Höhenflosse ist durch die verschiedenartige Ausrüstung der beiden Anlenkbeschläge für Spindeltrieb und Lenker unmöglich.

Die Betätigung der Flossenverstellung erfolgt durch Hebelknopfsteuerung in der linken Gerätebank im Führerraum. Verstellbarkeit der Flosse zwischen +4° und -1°.

2. Höhenruder

Das Höhenruder ist zweiteilig; beide Teile sind untereinander austauschbar. Jedes Teil ist mit Lagerzapfen (1) an der Höhenflosse dreimal gelagert. Die Ruderhälften sind an Holm und Nase miteinander verflanscht (2). Dabei wird der zwischen beiden Flanschen sitzende gemeinsame Antriebshebel (siehe Abb. 7) gleichzeitig mit den Ruderhälften verschraubt.

Im Aufbau besteht eine Ruderhälfte aus einem Holm mit angenieteter Nase und angesetzten Rippen. Das Rudergerippe aus Leichtmetall ist stoffbespannt.

Die Ruder sind aerodynamisch durch ein Horn (3), gewichtlich durch ein Ausgleichsgewicht vollkommen ausgeglichen; außerdem Trimmkante (4) vorhanden.

C. Seitenleitwerk

Das zentral angeordnete Seitenleitwerk besteht aus Seitenflosse (5, 1) und Seitenruder (5, 2). .

1. Seitenflosse

Seitenflosse und Rumpfheck bilden ein Ganzes und sind mit dem Rumpfende verschraubt (Trennspant) (5, 3). Die Flosse besteht in der Hauptsache aus je zwei Schalen links (6, 1 und 2) und rechts (6, 3 und 4) und einem Holm (6, 5). Die Schalen sind durch Rippen versteift; der Formgebung dienen Flossennase (6, 13) und Randkappe (6, 11).

1 = Obere Schale links

2 = Untere Schale links

3 = Obere Schale rechts

4 = Untere Schale rechts

5 = Holm

6 = Rippe 8

7 = Rippe 9

8 = Rippe 10

9 = Rippe 11

10 = Rippe 12

11 = Randkappe

12 = Randkappenholm

13 = Flossennase

14 = Seilrolle

15 = Führungsschiene

16 = Höhenflossenlager

17 = Spornlenkerbeschlag

18 = Oberes Ruderlager

19 = Mittleres Ruderlager

20 = Unteres Ruderlager

21 = Klappe

22 = Stoffbeutel

Der Seitenflossenholm (6, 5) trägt die Lagerbeschläge für den Spornlenker (6, 17) und für die Höhenflosse (6,16) sowie die Rollen (6, 14) für den Seilzug der Spornziehanlage. Außerdem sind am Holm die Führungsschienen (6, 15) für den Federstrebenkopf befestigt. In der Seitenflosse sind weiterhin untergebracht: Das Differential (7, 12) für die Höhensteuerung, der elf. Antrieb (7, 10) für die Höhenflossenverstellung, die Spornanlage und drei Seitenruderlager (6, 18-20). Eine große Klappe (6, 21) in der linken oberen Seitenschale dient der Wartung der Spornanlage.

Die Höhenflosse durchdringt die Seitenflosse. Um das Innere der Seitenflosse gegen Schmutz zu schützen, ist an Rippe 11 (6, 9) ein Stoffbeutel befestigt (6, 22), der am Spornzylinder durch ein Spannband gehalten ist. Der Beutel hat eine Durchführung für die Feder zwischen dem Spornfederbeinkopf und der Rippe, 12 (6, 10). Auf der Vorderseite ist der Beutel durch Druckknöpfe verschlossen.

Aufbau des Ruders wie der des Höhenruders: 2 Schalen, 1 Holm und 7 Rippen, das Ganze stoffbespannt. Das Ruder hat Ausgleichshorn (8, 1), Gewichtsausgleich und Trimmkante (8, 2).

Das Ruder ist dreimal (8, 3-5) an der Seitenflosse gelagert und wird am mittleren Lager angetrieben (siehe auch Abb. 6).

D. Querruder

Aufbau der Querruder wie der der übrigen Ruder; Gewichtsausgleich, Trimmkante und Stoffbespannung (Abb. 9).

Die Querruder sind dreimal am Tragwerk gelagert. Die Lager sind am Flügel in der Achsebene (seitlich), am Querruder in der Höhe verstellbar.

E. Landeklappen

Die Landeklappen sind als Spreizklappen ausgebildet, rechts und links gleich und untereinander austauschbar. Sie bestehen aus einem Holm (10, 1) und zwei Schalen (10, 2 und 3). Nur die Unterseite ist mit Glattblech beplankt, die Oberseite offen. Die Landeklappen sind je dreimal am Tragwerk kugelgelagert. Die Betätigung erfolgt elektrisch; der Antrieb erfolgt am mittleren Lagerbeschlag.

Die Landeklappen sind auf 3 Stellungen zu bringen. Flug, Start und Landung. Ein- und Ausfahrbewegungen werden durch Druckknöpfe in der linken Gerätebank im Führerraum gesteuert. Die Kontrollampen sind im Zwölflampengerät (Iinke Gerätebank) untergebracht.

Außerdem ermöglicht eine mechanische Anzeigevorrichtung die Kontrolle .der Klappenstellung. Am mittleren Lagerbeschlag (11, 1) der Landeklappe (11, 2) ist ein Anzeigeblech (11, 3) mit Gradeinteilung befestigt. Die Beplankung (11, 4) des rechten und linken Flügels hat ein Schauloch (11, 5), hinter dem sich das Anzeigeblech mit der aus-. oder einfahrenden Landeklappe vorbei bewegt. Die am Schauloch angezeigte Gradzahl entspricht der Anstellung der Landeklappe; sie ist vom Führersitz aus gut zu erkennen.

F. Ruderfeststellung

Zum Feststellen der Ruder dienen die üblichen Feststellscheren (Gerät und Sonderwerkzeug I. Ordnung). Außerdem kann die Steuersäule durch besonderes Geschirr festgelegt werden. Steuerknüppel (12, 1) und linkes Seitensteuerpedal (12, 2) werden durch ein Seil (12, 3) mit Anschnallriemen und Karabinerhaken gegeneinander gezogen und verschnallt.