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Flugzeuge vomTechnikmuseumSinsheim und Speyer

Die Heinkel He 111 ist ein zweimotoriger Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit Einziehfahrwerk aus dem Zweiten Weltkrieg. Hergestellt wurde er im Ernst Heinkel Flugzeugwerke in Rostock. Der Erstflug erfolgte im November 1935, die Indienststellung begann ab 1936. Das Flugzeug wurde in den 1930er Jahren ursprünglich als Verkehrsflugzeug für zehn Passagiere konzipiert, aber später in großer Stückzahl als Bomber eingesetzt. Nach Ende des 2. Weltkriegs produzierte die spanische Firma CASA das Flugzeug noch bis Mitte der 1950er Jahre unter der Bezeichnung CASA 2.111 weiter.

Technische Daten: He 111 H-16 (gebaut ab Herbst 1942)

Spannweite 22,50 m
Länge 16,40 m
Höhe 3,40 m
Flügelfläche 86,50 m²
Leermasse 8.680 kg
maximale Startmasse 14.000 kg
Triebwerk 2 x Junkers Jumo 211 F-2
Leistung 2 x 1.350 Ps
Höchstgeschwindigkeit ca. 435 km/h in 6.000 m Höhe
Steigleistung 42 min auf 6.000 m Höhe
Reichweite 2.900 km (mit 1.000 kg Bomben)
Gipfelhöhe ca. 6.700 m
Bombenlast 3.000 kg
Besatzung 5
Bewaffnung ein 20 mm MG/FF (Bug), ein 13
. mm MG 131 oder ein 7.92 mm
. MG 81 Z Zwilling (Rumpfrücken),
. zwei 7,92 mm MG 81
. (Rumpfunterseite), zwei 7,92 mm
. MG 81 (Seiten)

Technische Kurzbeschreibung:

Rumpf:

Ganzmetall-Schalenbauweise mit ovalem Querschnitt - Pilotensitz und Schützenstände auf und unter dem Rumpf gepanzert.

Tragwerk:

freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit zwei Holmen.

Leitwerk:

freitragende Normalbauweise in Ganzmetall.

Fahrwerk:

einziehbares Fahrwerk - Spornrad halb einziehbar - Niederdruckreifen - Ölfederbeine - hydraulische Bremsen.

Beschreibung:

Der Entwurf der He 111 geht auf das Jahr 1934 zurück. Die Maschine ist ein 2-motoriges Flugzeug, das zunächst als Verkehrsflugzeug für die Deutsche Lufthansa konzipiert war, jedoch als Bomber projektiert wurde. Nach den Erfahrungen mit der He 70 forderte die Lufthansa ein größeres Verkehrflugzeug mit zwei Motoren, das für zwei Mann Besatzung und zehn Passagiere ausgelegt sein sollte. 12 Maschinen davon wurden gebaut und 1936 bei der Lufthansa in Dienst gestellt.

Größere Bedeutung erlangte die He 111 dann als Bomber, mit erstaunlich wenig Änderungen der Grundausführung, weil die He 111 von Anfang an so konstruiert war, dass sie militärisch genutzt werden konnte. Nachgerüstet mit einem verglasten Rumpfbug, einem Bombenschacht und leichten Abwehrwaffen wurde die Heinkel He 111 zum Horizontalbomber. Es handelte sich dabei um eine 2-motorige, vergrößerte Version der He 70 mit tropfenförmigem Rumpf als freitragender Tiefdecker, elliptischen Flügel- und Leitwerksumrissen, einziehbarem Fahrwerk und glatter Oberfläche in Ganzmetall,- so, wie sie auch 1934 bei der Lufthansa in Dienst gestellt worden war.

Im Herbst 1944 wurde der Serienbau eingestellt. Von 1936 an bis Ende des 2. Weltkriegs wurden knapp 8.000 Exemplare gebaut. 30 He 111 F-1 und 5 He 111 G-5 wurden an die Türkei und mehrere He 111 B und He 111 E an Franco in Spanien geliefert.

Nach dem 2. Weltkrieg produzierte Spanien, das unter dem Franco-Regime international isoliert war, den mittlerweile veralteten Bomber bei der Firma CASA in Lizenz.

Geschichte der Heinkel He 111:

Der von ca. 600 Ps “BMW VI 6” Motoren angetriebene erste Prototyp wurde 1935 geflogen. Nach weniger als drei Wochen folgte schon der zweite. Der dritte Prototyp, ein Vorläufer der Bomberversion der Serie He 111A, war in seiner Leistung sogar vielen der damaligen Jagdflugzeuge überlegen.

Insgesamt wurden 23 Vorserienversionen unter den Bezeichnungen “He 111 V-1” bis “He 111 V-23” gefertigt Aus den genannten V-Mustern wurden bis Kriegsbeginn (und teilweise auch während der Kampfhandlungen) folgende Serientypen entwickelt und gebaut:

Die ersten von insgesamt 10 “He 111 A-0” Militärmaschinen wurden zwar erprobt aber vorerst abgelehnt, weil sich ihre Motoren bei Mitführung von Waffen als zu schwach erwiesen. Sie wurden nach China verkauft.

Um dem Problem zu schwacher Motoren zu begegnen, baute Heinkel die “He 111 B”. Die Maschinen der Vorproduktionsserie “He 111 B-0” wurden von “Daimler-Benz DB 600” Motoren mit je 1.000 Ps angetrieben und gingen sofort in die Serienproduktion über. Trotz erheblicher Gewichtserhöhung brachte es diese Version auf eine Höchstgeschwingkeit von ca. 420 Km/h.

Ende 1936 kam die ersten “He 111 B-1Bomberserie mit 2 Daimler-Benz DB 600A heraus, von denen 300 Stück ab Januar 1937 gebaut wurden. 30 Maschinen wurden auch nach Spanien gesandt. Der erste Kampfeinsatz des Musters erfolgte ab März 1937, als im Rahmen der “Legion Condor” 30 “He 111 B-1” gegen die spanische Republik eingesetzt wurden.

Die kampfwertgesteigerte “He 111 B-2” schließlich wurden 1937 mit 950 PS DB-Motoren ausgerüstet.

Die Erfahrungen aus den Typen Heinkel He 111 B, C und G führten zum Typ Heinkel He 111 D-0 mit dem Daimler-Benz DB 600G. Es wurden nur wenige He 111 D-0 und D-1 mit 950 Ps Motoren gebaut, weil es diese Motoren nur in geringer Stückzahl gab.

1938 wurde die Produktion auf die “He 111 E” mit 1.000 Ps Junkers Jumo 211A-1 Motoren umgestellt. Von diesen Flugzeugen wurden ca. 200 Stück gebaut, die eine Bombenlast von 2.000 kg aufnehmen konnten, was ungefähr der Last eines wesentlich langsameren und schweren englischen Bombers entsprach.

Inzwischen bemühte man sich, die Flügelstruktur der He 111 zu vereinfachen, um die Produktion zu erleichtern. Die Tragflächen des siebten Prototyps hatten gerade Vorder- und Hinterkanten und wurden ab der “He 111F”, die 1938 aus den Werkstätten in Oranienburg kam, serienmäßig gebaut.

Etwa 24 mit 1.100 Ps Jumo 211A-3 Motoren ausgerüstete “He 111F-1” wurden an die Türkei verkauft, während die F-4 die Version der Luftwaffe war. Die Serie “He 111G” umfaßte 9 Maschinen, wovon 5 an die Lufthansa geliefert wurden. Der Rest ging unter der Bezeichnung “He 111G-5” erneut an die Türkei. Von der Serie “He 111J”, von der etwa 90 Maschinen als torpedotragende Version entwickelt wurden, dienten diese Flugzeuge der Kriegsmarine im Jahre 1939, - jedoch nur als normale Bomber.

Bisher hatten alle He 111 ein konventionelles abgestuftes Fensterprofil, aber nach dem achten Prototyp im Januar 1938 erhielt die “He 111P” den markanten runden Bug, der fast vollig verglast war. Diese Konstruktion zeichnete sich durch ein backbord im Bug montiertes Maschinengewehr (s.o.) und ein kleines Klappfenster aus, das dem Piloten bei der Landung bessere Sicht geben sollte. Mit der serienrnäßigen Produktion der “He 111P” wurde schon vor Ende 1938 begonnen, und im folgenden April wurde dieser Typ den Verbänden zugeteilt. Ab 1941 erhielt die Luftwaffe die Schulversion “He 111 P-3” mit Doppelsteuerung.

Die “He 111H” war baugleich mit der P-Serie, außer bei den Motoren. Es zeigte sich, dass die Maschinen für die Jäger der Royal Air Force zu langsam und zu schwach bewaffnet waren. Die Einsätze wurden daher in die Nacht verlegt und die Defensivbewaffnung verstärkt. Auch die Motoren wurden immer wieder verstärkt (H-2, H-3, H-4, H-5). Die H-6 hatte keine innen getragenen Bombenlasten. Sie konnte an den vorgesehenen Vorrichtungen unter dem Rumpf Bomben oder Torpedos tragen. Maschinen der Typen H-8 bis H-23 wurden mangels besserer Flugzeugtypen bis 1944 gebaut.

Im Verlaufe des Krieges wurden die He 111 neben ihrer eigentlichen Aufgabe auch als Transporter, Torpedobomber und Schleppflugzeug eingesetzt. Eine besondere Version war die “He 111Z”, eine durch ein Tragflächenmittelstück verbundene Doppelrumpfausführung von 2 Flugzeugen mit 5 Motoren. Sie ging nie in Serie.

Obgleich diese Serie bis zur Fertigstellung der “He 111H” nur als Zwischenversion dienen sollte, befand sie sich noch lange nach Kriegsausbruch bei der Luftwaffe im Einsatz. Von 1937 an bis Ende des 2. Weltkriegs wurden knapp 8.000 Exemplare gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg produzierte Spanien, das unter dem Franco-Regime international isoliert war, den mittlerweile veralteten Bomber bei der Firma CASA in Lizenz.

Einsatzbereiche:

Die Maschine flog sich vergleichsweise einfach, konnte erheblichen Beschuss wegstecken und mit ihren Abwehrwaffen manchen Jäger auf Distanz halten. In der Luftschlacht um England erwies sich die Defensivbewaffnung aber als unzureichend. Man zog sich daher auf deutscher Seite aus den Bombenangriffen zurück, weil die Verluste untragbar wurden. Damit ging diese bedeutende Schlacht zugunsten des Königreiches aus.

Im Osten bewährte sich die Maschine dagegen hervorragend, bis russische Jäger und Schlachtflieger auch hier die Luftüberlegenheit zurück gewinnen konnten, und die Verluste der Heinkel He 111 dort ebenfalls rasant anstiegen. Selbst die leistungsstärkeren Varianten der Heinkel He 111 waren den feindlichen Jägern immer deutlich unterlegen. Das 3. Reich hatte allerdings keinen Ersatz für die inzwischen veralteten Maschinen.