Bilder

Werbung



Flugzeuge vomTechnikmuseumSinsheim und Speyer

allgemeine Beschreibung des “Starfighter”:

Bundeswehr ab 05.10.1960

Mit diesem Fluzeug verbinden sich viele Schlagworte: “Heißer Ofen”, “Traumflugzeug”, aber auch “Witwenmacher” und “Starfighterkrise”. Vor allem in der Anfangsphase der Nutzung nimmt die Anzahl der vielen Abstürze einen hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit ein. Der verstorbene Politiker Franz Josef Strauß - damals Verteidigungsminister - betrieb maßgeblich die Anschaffung dieses Flugzeuges. Der Vorwurf der Bestechung stand in der öffentlichen Diskusion im Raum, konnte aber nicht bewiesen werden. Wegen der vielen Abstürze entwickelt sich später in diesem Zusammenhang die sog. “Spiegelaffäre”, da die linksliberale Zeitschrift unter der Überschrift “nur bedingt abwehrbereit” die Schwächen der damaligen Bundeswehr zur Diskusion stellte. Dies wurde von konservativen Kräften um F. J. Strauß als Geheimnisverrat interpretiert. Im sich daraus entwickelten Gerichtsverfahren wurde der Herausgeber “Rudolph Augstein” in allen Punkten freigesprochen und rehabilitiert.

Die Abstürze des ursprünglich nur für “schönes Wetter” konzepierten leichten Abfangjägers “Starfighter” fanden wohl deshalb statt, weil die Maschine nachträglich mit vielen Geräten und zusätzlicher Bombenlast aufgerüstet wurde, obwohl sie dafür nicht gebaut wurde. Sie war m.E. schlichtweg überladen.

Die F-104 G (“G” steht für Germany) war das erste in Lizenz gebaute Flugzeug der Bundeswehr. 1958 fiel die Entscheidung für die Anschaffung von 916 Stück. Das Flugzeug konnte als Jagdbomber, Abfangjäger, Aufklärer und zur Bekämpfung von Seezielen eingesetzt werden.

Technische Daten:

Hersteller: Lockheed Aircraft Corporation, Burbank - Besatzung: 1 Pilot - Geschwindigkeit: 2.100 Km/h in 12.200 m Höhe - Gipfelhöhe: 15.240 m - Spannweite: 6,70 m - Höhe: 4,10 m - Länge: 16,70 m - Leergewicht: 6.387 Kg - max. Startgewicht: 11.720 Kg - Steigleistung: 208 m/sec. - Triebwerk: 1 x General Electric, J 79-GE-11a - Schub: 47,5 kN - mit Nachbrenner: 70,9 kN - Aktionsradius: 1.000 Km - Bewaffnung: geläufige Kanone und 4 AIM-9 Sidewinder-Raketen oder 1.820 Kg Außenlast (auch Kernwaffen) -

Geschichte des Starfighters in der BRD:

Der Starfighter war von 1962 an das wichtigste Kampfflugzeug in mehreren europäischen NATO-Staaten. Bei Produktionsende 1979 war die F-104 das am meisten verbreitete Mach 2 Jagdflugzeug des westlichen Bündnisses.

Bereits während des Koreakrieges begann die Entwicklung eines Überschalljagdflugzeuges. Es flog am 28. Februar 1954 zum ersten mal. Nach Einsatzversuchen mit der “F-104 A” forderte die USAF die Weiterentwicklung zum Jagdbomber. Die Bundesrepublik war vom Potenzial des Starfighter überzeugt und verlangte eine Anpassung an europäische Verhältnisse. Er sollte die Aufgaben eines Jagdbombers mit Nuklearoption, eines Aufklärungsflugzeuges und eines Allwetterjägers erfüllen. “Allwettertauglich” war er nicht. Im April 1961 trafen die ersten F-104 G in Deutschland ein. Die anderen Maschinen wurden von mehreren deutschen Firmen (z.B. Messerschmitt) in Lizenz produziert.

Das Jagdbombergeschwader 31 “Boelcke” in Nörvenich erhielt als Erstes das neue Flugzeug. Ihm folgten 7 weitere Geschwader. Eine Vielzahl von Abstürzen stellte die Flugsicherheit des Typs in Frage. In den ersten 7 Jahren stürzten 90 Maschinen ab, bis zur Außenmusterung 292, wobei 108 Piloten den Tod fanden (nur in Deutschland !!) Die letzte F-104 G wurde erst am 22. Mai 1991 außer Dienst gestellt.

Infrarot-Rakete AIM-9B “Sidewinder”

Der Infrarotsensor war nicht gekühlt, das Sucherfenster bestand aus Silizium. Aufgrund der damaligen einfachen Elektronik (Vakuumröhren) des ungekühlten Suchers und der langsamen Datenverarbeitung konnte die Rakete nur direkt auf das Triebwerk des gegnerischen Flugzeugs gerichtet werden und war noch nicht in der Lage, Ausweichmanöver nachzuvollziehen. Der Thiokol Mk.17 Festbrennstoffmotor lieferte Schub für ca. 2,2 Sekunden.