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Luftwaffenmuseum Gatow

- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr -

Flugabwehr, Ortungsgeräte und Raketen

Das Funkmeßgerät "Würzburg Riese" war eines der wichtigsten Radargeräte der Reichsluftverteidigung jener Zeit. Es wurde in vielen Bereichen eingesetzt, diente aber in erster Linie als Jägerleitradar.

Bereits im Jahre 1904 erhielt der Düsseldorfer Ingenieur Christian Hülsmeyer ein Patent auf ein Gerät zur Feststellung und Entfernungsbestimmung von bewegten metallischen Gegenständen mittels elektrischer Wellen. Erst in den 30er Jahren konnte diese Idee in die Tat umgesetzt werden. Nach 1933 entstanden bei Marine und Luftwaffe fast zeitgleich die ersten Seeziel- und Flugortungsgeräte. 1937 kamen sie in Manövern zum Einsatz. Diese Geräte orteten Flugzeuge bis zu einer Entfernung von 90 km, zeigten jedoch keine Höhe an. Dagegen ließen sich mit dem seit 1936 entwickelten “Würzburggerät” Entfernung und Höhe der anfliegenden Flugzeuge messen. Die Luftwaffe setzte ab Sommer 1940 etwa 4000 Stück als Feuerleitgerät der schweren Flak ein. Ab Frühjahr 1942 kam es in der Jägerleitung zum Einsatz. Die dazu benutzten Anlagen deckten einen Umkreis von 35 km ab, der als Frühwarngerät eingesetzte Würzburg Riese erreichte die doppelte Reichweite. Von ihm wurden 1500 Stück gebaut.

Der ausgestellte Würzburg Riese stand in Scheveningen. Er gehörte zur Frühwarnlinie, die die Luftwaffe entlang der Holländischen Grenze errichtet hatte. Die Inneneinrichtung wurde 1945 demontiert.

Technische Daten:

Hersteller Telefunken
Bedienung 6 Mann
Breite 4,30 m
Länge 7,60 m
Höhe 10,20 m
Spiegeldurchmesser 7,40 m
Gewicht 15 Tonnen
Schwenkbereich 360 Grad horizontal
. 90 Grad vertikal
Sendeleistung 8 kW
Frequenz 560 MHz (53,6 cm)
Reichweite 70 Km