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Luftwaffenmuseum Gatow
- Militärhistorisches Museum der Bundeswehr -
Flugabwehr, Ortungsgeräte und Raketen
Lenkflugkörper des sowjetischen Flugabwehrraketensystems S-200 Wega [Nato-Code: SA-5B GAMMON], das als stationäres Luftverteidigungssystem großer Reichweite bei der NVA seit 1984 im Einsatz war. Wesentliche Systemkomponenten waren verbunkert. Zu ihnen gehörten ein Aufklärungsradar mit einer Reichweite von 400 km, ein Zielsuch- und Verfolgungsradar, ein Höhenmessradar, ein Freud-Feind-Radar und kommandozentralen. Der ausgestellte Lenkflugkörper 5W28 sollte auch zur Abwehr ballistischer Raketen eingesetzt werden können.
Technische Daten:
Starttriebwerk | Feststoff |
Marschtriebwerk | Flüssigkeit |
Spannweite | 5,10 m |
Länge | 10,76 m |
Durchmesser | 75 cm |
Startgewicht | 7.018 kg |
Gefechtskopf | 217 kg |
Marschgeschwindigkeit | 1.400.m/sec. |
Einsatzhöhe | 300 bis 35.000 m |
Vernichtungszone | 17 bis 240 km |
Reichweite | 400 km |
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Die Fla-Rakete "Wega" war das modernste Raketensystem der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages an der Grenze zur NATO. Der erste Teststart einer Lenkwaffe erfolgte 1960. Am 22. Februar 1967 wurde die erste SA-5 Batterie den sowjetischen Streitkräften übergeben. (Abbildung oben = 1985)
Die SA-5 Gammon ist ein stationäres, radargesteuertes, allwetterfähiges Langstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffensystem zur Bekämpfung von Kampfflugzeugen in mittleren und hohen Flughöhen aus russischer Produktion. Der GRAU-Index lautet S-200. Der sogenannte GRAU-Index ist der Name für die Bezeichnung aller Waffen, Raketen und Ausrüstungsteile, auch des Raumfahrtprogramms, welche in der Armee der ehemaligen Sowjetunion und des heutigen Russland benutzt werden. Dieser Index wird von der Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie des Verteidigungsministeriums (GRAU) vergeben.
In den 60er und 70er Jahren zeigte es sich, dass die bisherigen Raketensysteme den Luftraum nicht mehr gegen die modernsten Luftangriffsmittel ausreichend sichern konnten. Die neuen Waffensysteme dienten der Bekämpfung von hoch und schnellfliegenden Zielen mit kleiner Reflexionsfläche, Störträgern und Trägerflugzeugen.auf grosse Entfernung.
Die SA-5A hatte anfänglich eine Reichweite von 160 km und eine Einsatzhöhe von 20.100 Meter. Spätere Versionen erreichten 400 km bei einer Einsatzhöhe von 35.000 Meter (SA-5C). Lenkwaffen mit dem Index “N” sind mit einem Nuklearsprengkopf mit einer Sprengleistung von 5 Kilotonnen bestückt.
Die Fla-Raketenkomplexe bestand aus einer Rundblickstation P-14, einem Höhenfinder PRW-17, dem Gefechtsstand, der Stromversorgungsanlage und sechs Startrampen. Die Raketen konnten innerhalb von fünf Stunden in neue Stellungen verlegt werden.
Mit diesem Fla-Raketensystem können mehrere Luftziele gleichzeitig bekämpft werden. Da die Rakete über ein autonomes Leitsystem verfügt, kann sie nach dem Start nicht mehr beeinflusst werden 1984 erfolgte die Ausbildung der ersten NVA-Soldaten auf dem System "Wega" in der UdSSR. Danach erhielt eine FlaRaketenabteilung der 43. Fla-Raketenbrigade in Sanitz ihre ersten Raketen. Bis zur Wende wurde im Südteil der DDR eine Abteilung der 51. Fla-Raketenbrigade (Apolda) mit dem Komplex ausgerüstet. Nach 1990 betrieb die Luftwaffe diese Fla-Raketensysteme kurzzeitig weiter.
Das System besteht aus den folgenden Hauptkomponenten:
- Tall King (P-14 Lena) - Überwachungsradar mit einer Reichweite von über 400 km
- SIDE NET (PRW-17) - Höhenmesserradar mit einer Reichweite von bis zu 160 km
- SQUARE PAIR(5N62 / K1) - Feuerleitradar mit einer Reichweite von bis zu 300 km
- 1L22 Parol - Freund-Feind-Abfragesystem (IFF)
- K-9 - Führungs- und Zielzuweisungskabine
- 5P72 - Abschußrampen für die Lenkwaffen