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Flugzeuge und Hubschrauber derBerlin Air ShowILA 2008
- Internationale Luftfahrtausstellung -
Boeing E-3 Sentry ist die militärische Bezeichnung für eine Boeing 707, die als AWACS-Luftaufklärer bei den Luftwaffen mehrerer Staaten im Einsatz ist. Merkmal ist das über dem Rumpf installierte drehbare und ca. 3,6 Tonnen schwere AN/APY-1/2 Suchradar. Es ist in einem großen Radom mit einem Durchmesser von 9,1 Meter und eine Dicke von bis zu 1,8 Meter untergebracht. Das System kann Luftziele aller Art erfassen und verfolgen. Der Erstflug war im Oktober 1975, die Indienststellung begann ab März 1977.
Technische Kurzbeschreibung:
Rumpf:
Ganzmetall-Halbschalenbauweise - leicht ovaler Querschnitt -Tragwerk:
freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit zwei Holmen - Mittelstück durch den Rumpf gehend - zwei Fowler-Klappen - innere und äußere Querruder an jedem Flügel - Vorflügel über die gesamte Spannweite - zwei Spoiler auf jedem Flügel.Leitwerk:
freitragende Normalbauweise in Ganzmetall - trimmbare Flossen - Ruderbetätigung mit KraftverstärkungFahrwerk:
einziehbar - Zwillingsräder an der Bugstrebe und Fahrwerke mit je vier Rädern an den Hauptstreben - ölpneumatische Dämpfung - Mehrfach-Scheibenbremsen mit Blockierungsschutz - Doppeltandem-Hauptfahrwerk wird nach innen in den Rumpf eingezogen, Bugfahrwerk nach vorn in den Rumpfbug -Technische Daten:
Hersteller: | Boeing (Flugzeug) |
. | Westinghouse (Radar) |
. | Dornier, jetzt insolvent (Electronik) |
Besatzung | 2 Piloten |
. | 13 Radaroperator |
Spannweite | 44,42 m |
Länge | 46,61 m |
Höhe | 12,73 m |
Flügelfläche | 283,35 m² |
Leergewicht | 73.480 kg |
Startgewicht | 151.955 kg max. |
Geschwindigkeit | 853 Km/h |
Reichweite | ca. 9.250 Km |
Dienstgipfelhöhe | > 10.670 m |
Antrieb | 4 x P&W TF-33-PW-100A |
Art | Turbofan |
Schub | je 97,1 kN |
Treibstoff | 90.299 kg (Boeing 707-320) |
Flugdauer | 11 Stunden (ohne Nachtanken) |
Radarsystem: | . |
Durchmesser | 9,14 m |
Höhe | 1,8 m |
Gewicht | 3.629 kg |
Frequenzbereich | 2 - 4 GHz |
Anzahl der Transmitter | 28 |
Antennenumlaufzeit | 10 sec. |
Reichweite | über 460 km |
. | . |
Beschreibung:
Basis für die fliegende Aufklärungs- und Leitzentrale AWACS (Airborne Warning and Control System) war das Verkehrsflugzeug Boeing B 707-320 B. Charakteristisches Merkmal ist der mächtige diskusförmige Radom. Er beherbergt die Antenne des Hauptradars und dreht sich um die eigene Achse. Bei eine typischen Einsatzflughöhe von ca. 9.000 m lassen sich bodennahe Ziele bis zu einer Entfernung von mehr als 300 Km aufspühren und verfolgen. Derzeit sind verbesserte 66 E-3B/C im Einsatz, darunter 33 bei der U.S. Air Force und 17 bei der Nato.
Weitere Aufklärer: Japan hat ebenfalls vier eigene AWACS-Flugzeuge, allerdings auf Basis der Boeing 767: Ansonsten sehen diese Maschinen gleich aus. Anders sehen die Aufklärer aus, die auf US-Flugzeugtägern und der französischen “Charles de Gaulles” genutzt werden. Die “Grumman E-2C Hawkeye (AEW)” sind 2-motorige, kleinere Flugzeuge mit Fähigkeit zum Kattapulstart, aber ebenfalls mit diskusförmigem Radom.
Geschichte der AWACS:
Etwa 1965 startete die USA ihr Programm mit dem Ziel, ein Radar zu entwickeln, das die Erdoberfläche von oben her überwachen und sogar noch in Erdnähe fliegende Jagdbomber orten konnte. Das Ergebnis war das Impuls-Doppler-Radargerät. Das auf zwei Stützen gelagerte Rotodom empfängt das Echo der zuvor ausgestrahlten Radarimpulse und registriert Abweichungen.
Die Radargeräte wurde nun im praktischen Einsatz getestet. Boeing wurde als Flugzeugtyp ausgewählt 2 Prototypen zu bauen. Zuerst wollte das US-Militär ein komplett neues Flugzeug bauen. Diese Idee wurde aber aus ökonomischen Gründen verworfen. Man wählte daher ein bewährtes Muster, die alte 4-strahlige Boeing 707. Der erste Prototyp startete 1972. Die Flugzeuge durchliefen seit dieser Zeit entsprechend dem technischen Fortschritt mehrer Schritte der Kampfwertsteigerung.
Die NATO erkannte Ende der sechziger die Notwendigkeit des Kaufs eines Aufklärungssystems gegen heranfliegende Tiefflieger. Das NATO-Bündnis entschied sich deshalb 1978 für den Kauf und Betrieb einer Flotte von 18 Maschinen, bei dem sich die meisten EU-Staaten, mit Ausnahme Englands, beteiligten. Die Maschinen wurden von Boeing gebaut und anschließend zu Dornier in Oberpfaffenhofen überführt, wo die gesamte Elektronik eingebaut wurde. Die europäischen Flugzeuge erhielten eine verbesserte Radar-Version, die auch die Überwasser-Zielerfassung ermöglicht.
Die “alte” Boeing B 707-320 B, die als Grundmodel modifiziert wurde, wird im Projekt “Re-Engined” beim Testflugzeug “B 707 RE” mit neuen Triebwerken ausgestattet, um Kosten für neue Entwicklungen einzusparen.