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Flugzeuge und Hubschrauber derBerlin Air ShowILA 2008
- Internationale Luftfahrtausstellung -
Als Mitte der 1970er Jahre die Mil Mi-24 (Hind) erschien, versetzte dies den Westen in Schrecken. Den Russen war es offenbar gelungen einen fliegenden Panzer zu bauen. Die Mil Mi-24 (NATO-Code = Hind) bezeichnet einen russischen Kampfhubschrauber der Firma Mil. Der Mil Mi-24 Hind ist neben dem AH-64 Apache der wohl bekannteste Kampfhubschrauber der Welt. Die Schlagkraft ist je nach Bestückung enorm.
1978 kamen die ersten Mil Mi-24 nach Deutschland (DDR). Die Anschaffung der ersten Mi-24D verlief bis 1983. Die Hubschrauber wurden in die Kampfhubschraubergeschwader 57 in Basepohl in Brandenburg bzw. Cottbus aufgeteilt. Im Jahr 1989 kamen nochmals 12 Mi-24P hinzu. Drei Maschinen gingen durch Abstürze verloren. Die restlichen Maschinen ging nach der Wende in den Bundeswehrbestand über. Als Bezeichnungen wurden die Registrierungen 96+01 bis 96+51 vergeben. Schon ab 1992 begann man in der BRD die Maschinen auszumustern.
Technische Daten:
Hersteller | Konstruktionsbüro Mil |
Besatzung | 1 Pilot (oben) |
. | 1 Schütze / Operator (vorne) |
. | 1 Bordtechniker |
Passagiere | 8 vollausgerüstete Soldaten oder |
. | 10 Soldaten ohne Ausrüstung |
Antrieb | 2 x Isotow TV3-11 |
Art | Wellenturbinen |
Leistung | 2 x 2.200 WPS (2 x 1.619 kW) |
Geschwindigkeit | 335 km/h max. |
Marschgeschwindigkeit | 272 km/h |
Steiggeschwindigkeit | 12,5 m/s |
Gipfelhöhe | 4.500 m |
Schwebe | 1.500 m (günstigter) |
Reichweite | 500 bis 750 km |
. | je nach Beladung |
Einsatzradius | ca. 250 km |
Leergewicht | 8.200 kg |
Startmasse | 12.000 kg |
Außenlast | 2.000 kg |
Rumpflänge | 17,51 m |
Länge über alles | 21,50 m |
Höhe | 4,44 m |
Höhe bis Rotorkopf | 3,92 m |
Rotordurchmesser | 17,30 m |
Rotorkreisfläche | 235 m² |
Radstand | 4,63 m |
Spurbreite | 3,44 m |
Bewaffnung | 4 Behälter an Außenstationen |
. | mit je 32 57-mm-Raketen, |
. | 4 Panzerabwehr-Raketen „AT-2" |
. | 1 x vierläufige Jak-B-12 |
. | 7-mm-Kanone im unteren Kinnturm |
. | . |
Beschreibung: Erstflug: 1972 ( NATO-Code: HIND )
Der Mi-24 ist einer der robustesten und waffenstärksten Kampfhubschrauber. Er bildete das Rückgrad des Warschauer Vertrages und wurde weltweit exportiert.
Der Mil Mi-24-Kampfhubschrauber (NATO-Code „Hind“) wurde Mitte der sechsziger Jahre aus der Familie der Mi-8, Mi-14 Maschinen entwickelt. Erst als Mehrzweck-Militärhubschrauber geplant, wurde daraus schließlich einer der kampfstärksten Hubschrauber der Welt. Mit seinen zwei starken Triebwerken und seiner schlanken Rumpfform ist er sehr manöverierfähig und erreicht bei voller Waffenlast eine Höchstgeschwindigkeit von 335 km/h.
Mitte der siebziger Jahre stand der Mil Mi-24 in großer Stückzahl im Dienst der sowjetischen Streitkräfte und wurde außerhalb der Sowjetunion zuerst in der DDR stationiert. Hier zeigte er bereits bei gemeinsamen Manövern mit den Warschauer-Pakt-Streitkräften seine Überlegenheit und seine große Schlagkraft im Vergleich zu ähnlichen Waffensystemen.
Aufgrund seiner umfangreichen optischen und elektronischen Ausrüstung kann er zu jeder Tageszeit und unter fast allen Wetterbedingungen direkt über dem Erdboden handeln. Die Maschine kann kurz aus der Deckung auftauchen, das Ziel anvisieren, die Raketen starten und wieder hinter der Deckung verschwinden.
Der Rumpf ist gepanzert und in Ganzmetall-Schalenbauweise hergestellt. Die Kabine und der Laderaum sind hermetisierbar. Mit dem Mi-24 hat erstmals ein sowjetischer Helikopter ein einziehbares Fahrwerk erhalten. Er ist gleichermaßen als Kampf-, Transport- oder Sanitätshubschrauber einsetzbar.
Kurze Stummelflächen unterhalb der Rumpfseiten sind als Außenlastträger für Luft-Boden-Raketen ausgelegt, können aber auch Abwurfmunition tragen. In einem Kinnturm der Bugsektion ist die vierläufige Jak-B1 2,7-mm-Maschinenkanone eingebaut. An den Außenenden der Stummelflügel sind Schienenpaare für AT-2-Panzerabwehrraketen montiert. An Außenlastträgern sind außerdem vier Stationen für Behälter mit 57-mm-Raketen vorhanden.
Die umfangreiche Bewaffnung macht eine effektive Bekämpfung von Feuerstellungen, Feldbefestigungen und gepanzerten Fahrzeugen möglich. Die Panzerabwehrraketen sowie das bewegliche MG bedient der vorne sitzende Operateur, während der eigentliche Pilot die ungelenkten Raketen startet.
Außer der zweiköpfigen Besatzung kann im Innenraum ein acht Mann starker Kampftrupp mit Infanterie-Waffen aufgenommen werden, der im Bedarfsfall kurzfristig abgesetzt werden kann.
Die ausgestellte Mi-24D flog bis zum Juni 1982 als 521 (Werk-Nr. 110 171) im KHG-3 Ferdinand von Schill“, Cottbus. Nach einem Flugunfall ausgesondert, gehörte sie als 5211 zur militärtechnischen Schule in Bad Düben.
Versionen der Mil Mi-24:
V-24 | Prototypen und Vorserienmodelle mit Wellenturbinen vom September 1969 |
Mi-24A | Erste Serienversion. Diese Urversion besaß noch ein Viermann-Cockpit mit einer großen Glasscheibe, in dem Pilot, Copilot, Navigator und ein Schütze jeweils paarweise nebeneinander saßen. Die Maschine fungierte damals noch primär als bewaffneter Truppentransporthubschrauber. |
Mi-24U | unbewaffneter Trainer auf Basis des Mi-24A aus dem Jahr 1974 |
Mi-24B | kampfwertgesteigerte Version auf Basis des Mi-24A; keine Serienproduktion |
Mi-24D | Umwandlung zu einem reinen Kampfhubschrauber mit dem heute üblichen Tandemcockpit. Schwer bewaffnete mit vierläufigem MG im Kinnturm. Die Transportaufgabe wurde nach und nach an der Mil Mi-8 übertragen. |
Mi-24V | Die Mi-24V löste 1976 die Mi-24D in der Produktion ab, mit neuen Panzerabwehrflugkörpern, HUD und teilweise neuer Avionik. |
Mi-24VD | Auf Basis des Mi-24V gefertigte Exportversion, primär für Indien, mit dort üblichem Cockpit und anderer Bewaffnung u.a. - ohne Kinnturm mit Doppelsteuerung. |
Mi-24VP | Wenige in der sowjetischen Armee eingesetzte Mi-24VD. |
Mi-24P | Neue 30 mm GSh-30k Zwillingskanone auf der rechten Seite unterhalb des Cockpits, auf Basis der Mil Mi-24V gefertigt. Entwicklung ab 1974, Serienproduktion ab 1981. |
Mi-24R (Mi-24RKhR) | ABC-Aufklärungsversion. Die Analyse der Proben konnte sofort im Frachtraum vorgenommen werden. Die Serienfertigung begann 1983 und endete 1989 mit ca. 150 gebauten Mustern. |
Mi-24K | Mit großer Kamera und Objektiv ausgestatteter Gefechtfeldsaufklärer.Gebaut zwischen 1983 und 1989. |
Mi-24BMT | wenige Maschinen, die 1973 zur Minenräumung umgerüstet wurden |
Mi-24PS | Umrüstung für das russische Innenministerium und Nutzung für Sicherungs- und SAR-Aufgaben. |
Mi-24W | Version mit gesteigertem Panzersystem |
Mi-24E | Version für die Umweltüberwachung |
Mi-24M | Modernisierungsprogramm für restliche Mi-24V und Mi-24P der Russischen Föderation |
Mi-24VM/PM | weiter modernisierte Mi-24V und Mi-24P auf Mi-24M Standard |
Mi-25 | Exportversion des Mi-24D (außerhalb des Warschauer Paktes) |
Mi-35 | Exportversion des Mi-24V (außerhalb des Warschauer Paktes) |
Mi-35D | Modernisierungspaket für exportierte Maschinen mit neuen Turbinen und moderne Panzerabwehrflugkörper u.a. |
Mi-35P | Exportversion des Mi-24P (außerhalb des Warschauer Paktes) |
Mi-35VN/PN | aktuelles Modernisierungsprogramm ähnlich dem Mi-24M auf Basis den Mi-24V/P mit z.T westlicher Avionik usw. |
Mi-35M | Mi-24M Standard für exportierte Mi-35 |