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Flugzeuge imU.S. Air Force MuseumDayton / Ohio
- Das größte Flugzeugmuseum der Welt -
Am 31. Januar 2008 endete der erste bemannte Flug einer modifizierten Scaled Composites Long-EZ, die von einer “Pulse Detonation Engine” (PDE) angetrieben wurde. Der Flug war das Ergebnis von 5 Jahren Zusammenarbeit zwischen der Air Force Research Laboratory (AFRL) and Innovative Scientific Solutions Inc. (ISSI). Das Projekt verwendet die von Burt Rutan entworfene Long-EZ als Plattform.
Normale Motore verbrennen Brennstoff und Luft in der Regel bei Unterschallgeschwindigkeit im Antrieb. Pulsed Detonation Motore zünden das Kraftstoff-Luft-Gemisch in kontrollierten Explosionen. Die daraus resultierenden Überschall-Schockwellen erzeugen den Schub. In diesem PDE-Motor wird der Schub durch 4 Rohre an der Rückseite des Flugzeugs geleitet. Bemerkenswert ist hier, dass die verwendeten Teile aus dem Automobilhandel stammen.
Die Entwicklung der Pulsed Detonation Engines steckt noch in den Kinderschuhen. DieTechnik kann aber künftig an Bedeutung gewinnen, da PDE-Antriebe gegenüber Düsentriebwerken viel billiger bei der Anschaffung, der Wartung und den laufenden Betriebskosten sind. Es gibt kaum bewegte Teile, die einem Verschleiß unterliegen. Die Kraftstoffersparnis soll zwischen 5-20 Prozent gegenüber herkömmlichen Turbojet-Triebwerke liegen, was in Zeiten steigender Energiepreise erhebliche Einsparmöglichkeiten bedeutet. Daher haben nun auch Pratt & Whitney und General Electric eigene Forschungen an PDE-Technologie begonnen.
Ventillose Verpuffungsstrahltriebwerke wurden schon im Zweiten Weltkrieg bei der „fliegenden Bombe“ Fieseler Fi 103 (V1) eingesetzt. Modernere PDE-Antrieb nutzen jedoch eine wesentlich intensivere Detonation, als nur eine Verpuffung. Diese Bauweise verspricht neben den hohen Geschwindigkeiten zusätzlich einen höheren Wirkungsgrad bei der Treibstoffumsetzung, da eine explosionsartige Verbrennung ergiebiger ist als eine kontinuierliche. Diese neuartigen Schrahltriebwerke funktionieren quasi wie ein Selbstzünder, da die restlichen heißen Abgase immer wieder für eine erneute Zündung mit einer Frquenz von etwa 80 Hz sorgen. Dadurch entsteht ein brummender, pulsierender Ton, der jedoch sehr laut ist.
Das hier ausgestellte Flugzeug wurde 2008 in das National Museum of the United States Air Force gebracht.