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TurbinentriebwerkeStrahltriebwerkeFlugmotore

Antriebsarten für Flugzeuge und Hubschrauber

Beschreibung: Großbritannien 1917

Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurden neue Flugmotoren für die künftigen Jagd- und Aufklärungsflugzeuge benötigt. Sie sollten leicht sein und Flughöhen von 3000m erreichen.

Die Lösung wurde bei Gnöme und Le Rhöne in Frankreich und in England bei Clerget im Umlaufmotor gesehen. Deutschland setzte auf Nachbau dieser Motoren. In Oberursel lief dazu eine Lizenzproduktion an.

Das Arbeitsprinzip ist dem normalen Standmotor umgekehrt. Beim Umlaufmotor rotieren die sternförmig angeordneten Zylinder um die feststehende Kurbelwelle. Damit konnte von der bisherigen Wasserkühlung auf Luftkühlung übergegangen werden.

Die Untauglichkeit dieser Bauart stellte sich sehr bald mit der Leistungssteigerung der Motoren heraus. Die Rotationskräfte wurden so groß, dass die Flugzeuge ihre Manövrierfähigkeit verloren.

Die ersten Umlaufmotoren verfügten über keinen Vergaser und waren nicht regulierbar. Um bei Bedarf die Drehzahl zu drosseln, wurde einfach der Motor abgeschaltet und kurz danach wieder eingeschaltet. Dies erzeugte einen „stotternden Motorsound". Was sich wie ein Defekt anhörte. Wegen der Gefahr einer Ölverdünnung wurde als Schmierstoff Rhizinusöl verwendet. Viele Piloten mussten daher nach der Landung schnell eine Toilette aufsuchen.

Der Clerget Humber BR 1 Umlaufmotor diente als Antrieb für die englische Sopwith Camel und Avro 504K. Fokker nutzte Clerget Beutemotoren für seine Flugzeuge.

Technische Daten:

  • Baumuster: Umlaufmotor für Jagdflugzeuge
  • Konstrukteur: Walter Owen Bentley
  • Hersteller: Humber Motor Co. Ltd.
  • Bauart: 9 Zylinder Umlaufmotor,
  • Zweiventil-Kopf Kühlung: Luftkühlung
  • Hubraum: 17,2 Liter
  • Drehzahl: ca. 1200 U/min
  • Ölverbrauch: ca. 6,5 Liter/h
  • Kraftstoffverbrauch: ca. 52 Liter/h
  • Länge: 770 mm
  • Durchmesser: 1070 mm
  • Startleistung: 97 kW/130 PS
  • Luftschraube: 2- Blatt-Holzschraube