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Die Lockheed P-38 Lightning setzte neue Maßstäbe in der militärischen Luftfahrt und war bei der U.S. Air Force heiß geliebt. Der Jagdbomber sorgte im Zweiten Weltkrieg nicht nur mit seiner Drei-Rumpf-Konstruktion für Aufsehen, sondern auch mit seinen überaus erfolgreichen Einsätzen. Über 70 Jahre nach der Geburtstunde erheben sich weltweit nur noch wenige P-38 majestätisch in die Lüfte – eine davon steht seit Anfang März 2009 in Salzburg beim Geträkehersteller Red Bull. Die Flotte der Flying Bulls sowie der Hangar-7 sind somit um ein fantastisches Prunkstück reicher.
Beschreibung:
Die Lockheed P-38 Lightning war ein zweimotoriger Abfangjäger, der im Zweiten Weltkrieg vor allem als Begleitjäger der Bomberverbände und als Jagdbomber eingesetzt wurde. Die unkonventionelle Konstruktion mit doppelten Leitwerksträgern war einer der Standardjäger der USAAF im Zweiten Weltkrieg, vornehmlich im Pazifikkrieg.
Aufgrund einer Ausschreibung von 1937 für ein Abfangjagdflugzeug, das 580 km/h in 6000m Höhe und 465 km/h in Bodennähe fliegen sowie auf 6000m Höhe in 6 min steigen sollte, schuf Lockheed das Modell 22, welches aus einer Dreirumpfstruktur bestand. Es erregte damals wegen seines Designs erhebliches Aufsehen, zumal die Startmasse höher war als bei manchen Bombenflugzeugen.
Links und rechts von der Pilotenkanzel waren 2 flüssigkeitsgekühlte, mit Turboladern versehene 12-Zylinder-Hubkolbenmotore angebracht. Um die Propeller-Effekte auszugleichen, drehten die beiden Propeller gegenläufig. Die zentrale Kapsel, in der alle Instrumente zu finden waren, wurde zunächst mit einer Kanone und vier 12,7 mm Maschinengewehren ausgerüstet. Später folgte eine stärkere 37mm-Kanone und es wurde eine zusätzliche Panzerplatte und kugelsicheres Glas angebracht, um die Sicherheit des Piloten zu verbessern. Die Propeller und die Ölkühlerklappen werden elektrisch verstellt, die Wasserkühlerklappen, Landeklappen, Querruder und Fahrwerk werden hydraulisch bedient, die Steuerung mit mechanischen Seilzügen.
Der Prototyp der Lockheed 22 hieß XP-38. Er flog erstmalig am 27. Januar 1939. Nach verschiedenen Änderungen entstand das Vorserienmodell YP-38, das am 16. September 1940 erstmalig flog.
In Europa wurde die P-38 zunächst als Begleitjäger für die amerikanischen Bomberverbände eingesetzt, da die anderen eingesetzten Jägertypen wie die P-40 Warhawk und die P-47 Thunderbolt nicht über die nötige Reichweite für Einsätze bis nach Deutschland verfügten.
Auf dem europäischen Kriegsschauplatz war das Muster als Begleitjäger jedoch nicht erfolgreich. Im März 1940 hatte die britische Beschaffungskommission 143 Stück mit größerem Munitionsvorrat bestellt. Das US-Außenministerium verbot jedoch die Ausfuhr des Allison Motors, weshalb die Royal Air Force Lightning-Motore ohne Kompressor erhielten. Das Ergebnis war so schlecht, dass die Royal Air Force diese Maschinen zurückwies und statt dessen später die P-51 Mustang beschaffte.
Erfolgreich war die P-38 Lightning hauptsächlich im pazifischen Raum, wo sie mehr Japanische Flugzeuge abschoss, als jeder andere Jäger der USAAF. Die „Lightning" diente später vornehmlich zur Erdkampfunterstützung und als Jagdbomber. Insgesamt wurden von 1940 bis 1945 knapp 10.000 Lockheed P-38 Lightning gebaut.
Technische Beschreibung:
- Rumpf: Gondel zwischen 2 Leitwerkträgern, die Triebwerk, Turbolader, Kühler, Fahrwerk und das Leitwerk aufnehmen.
- Tragwerk: freitragende Flügel in Ganzmetallbauweise mit elliptischem Umriß und Landeklappen.
- Leitwerk: 2 Seitenleitwerke am Ende der Leitwerkträger; dazwischen ein Höhenleitwerk; Trimmklappen an allen Rudern.
- Fahrwerk: einziehbar mit Bugrad; Radbremsen.
Technische Daten:
Besatzung | 1 Pilot |
Länge | 11,55 m |
Flügelspannweite | 15,88 m |
Höhe | 3,00 m |
Tragflügelfläche | 30,42 m² |
Antrieb | 2 x Allison V-1710-27 mit Turbolader |
Zylinder | 12 |
Leistung | je 1.475 PS |
Höchstgeschwindigkeit | 670 km/h in 7.620 m Höhe |
größte Reichweite | ca. 4.100 km |
Dienstgipfelhöhe | 12.200 m |
Leergewicht | 5.800 kg |
Max. Startgewicht | 9.790 kg |
Bewaffnung | vier 12,7-mm-MGs, eine 20-mm-Kanone, |
bis zu 1.820 kg Bomben oder 12,7-cm-Raketen |
Versionen:
- P-38: Serienflugzeug mit Cockpitpanzerung, einer 37-mm-Kanone und vier 12,7-mm-Maschinengewehren (ab Sommer 1941).
- P-38 D: mit selbstdichtenden Tanks und verändertem Leitwerk zur Vermeidung von Flattererscheinungen.
- P-38E: erste Großserienversion mit 20-mm-Kanone
- P-38 F: Ausführung mit Aufhängungsmöglichkeiten für Bomben oder Zusatztanks unter den inneren Flügeln und Einrichtungen für „Nebelvorhänge". Die F-4 und die F-5 wurden auch als Aufklärer verwendet. Für Nachtflüge wurden fluoreszierende Instrumentenbeleuchtungen angebracht.
- P-38G: gegenüber der P-38F wurde das Gewicht reduziert, spätere Maschinen konnten mit Bomben und Raketen an Unterflügelstationen ausgerüstet werden.
- P-38J: Muster mit stärkeren Triebwerken und größeren Kraftstofftanks, so dass das Flugzeug 12 Stunden in der Luft bleiben konnte. Version mit Ölkühlern unter der Propellernabe und Sturzflugbremse.
- P-38 L: Die am meisten gebaute Ausführung, jedoch mit stärkeren Triebwerken als Jagdbomber.
- P-38 M: zweisitzige Ausführung mit Radarausrüstung als Nachtjäger.
- TP-38 L: zweisitzige Ausführung für Schulungszwecke.
- F-4: Aufklärungsversion der P-38E
- F-5A/B: Aufklärungsversion der P-38G/F
- XP-49: Versuchsausführung mit Druckkabine.
- XP-58: Versuchsausführung als zweisitziges Jagdflugzeug mit Drehturm.