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Berlin Air Show

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Internationale Luftfahrtausstellung

Die Hawker Sea Fury war ein britisches Jagdflugzeug, das 1945 von Hawker entwickelt wurde. Es war der letzte kolbengetriebene Jäger, der bei der Royal Navy zum Einsatz kam und das schnellste kolbengetriebene Jagdflugzeug, das je in Serie gebaut wurde.

Anfang der 1960er Jahre wurden 18 doppelsitzige Hawker Seafury Mk.20 (auch als TT20 bezeichnet) sowie eine einsitzige Maschinen vom Deutschen Luftfahrt Beratungsdienst (DLB) als Zieldarstellungsflugzeuge eingesetzt und ersetzten so einige bis dahin unter belgischer Zulassung fliegende Spitfire (Deutschland war es bis Mitte der 1950er Jahre untersagt eigene Flugzeuge zu betreiben).

Die Maschinen wurden von Lübeck-Blankensee aus eingesetzt und versahen dort bis 1976 ihren Dienst. Als Nachfolger kamen Anfang der 1970er Jahre u.a. die OV10 Bronco

Fünf Flugzeuge gingen in dieser Zeit durch Unfälle verloren, der Rest wurde seinerzeit an private Interessenten bzw Museen verkauft. In Deutschland war bis vor wenigen Jahren noch der Einsitzer im Luftwaffenmuseum in Uetersen (jetzt Berlin-Gatow) zu sehen, doch auch dieses Flugzeug wurde im Tausch gegen einen Fieseler Storch und einige Teile einer Fokke Wulf FW190 nach Duxford (England) verbracht, wo es auf seine Reaktivierung wartet.

Technische Daten:

Länge 10,6 m
Flügelspannweite 11,7 m
Tragflügelfläche 26 m²
Höhe 4,9 m
Antrieb Ein Bristol Centaurus XVIIC
Leistung 2.480 Ps
Höchstgeschwindigkeit 740 km/h
Reichweite 1.127 km
Besatzung 1 Pilot
Dienstgipfelhöhe 10.900 m
Leergewicht 4.190 kg
Max. Fluggewicht 5.670 kg
Bewaffnung 4 x 20 mm Hispano-Kanonen
. 908 kg Bomben
. 12 x 76 mm Raketen
. .

Geschichte und Einsätze:

Die Hawker Fury war der evolutionärer Nachfolger der erfolgreichen Typen Hawker Typhoon und Hawker Tempest aus dem 2. Weltkrieg. Die Fury wurde von Hawker-Designer Sidney Camm 1942 entworfen und sollte eine Art leichte Hawker Tempest II werden. Der Rumpf stammte von dieser Tempest II, allerdings diesmal komplett in einschaliger Bauweise als tragende Struktur. Die elliptischen Tragflächen der Tempest wurden modifiziert und das Cockpit höher gelegt.

1943 forderte die Royal Navy eine Flugzeugträger-Variante der Fury an. Die erste Sea Fury flog am 21. Februar 1945 erstmals. Sie hatte einen Bristol Centaurus XII-Motor, aber noch keine einklappbaren Tragflächen. Der zweite Prototyp erhielt einen neuen 5-Blatt-Propeller, einen Centaurus XV-Motor und einklappbare Tragflächen. 200 Maschinen wurden bestellt.

Beide Prototypen gingen noch in die Flugzeugträger-Testphase als mit der Kapitulation Japans der 2. Weltkrieg endete. Damit wurden auch die Arbeiten an der landbasierten Fury eingestellt. Die erste Serienmaschine war die Sea Fury F.X, die erstmals im September 1946 flog. Allerdings gab es Probleme mit den Landehaken bei Trägerlandungen. Nach Konstruktionsänderungen konnten im Frühjahr 1947 erfolgreiche Landungen durchgeführt werden.

Die frühere Supermarine Seafire der Royal Navy konnten nie richtig überzeugen und wurde deshalb auf fast allen Flugzeugträgern durch die Sea Fury F.X. ersetzt. Die F.X. wurde später durch die FB.XI ersetzt, einer Jagdbomber-Variante, auch FB.11 genannt. Von dieser Maschine wurden ca. 650 Maschinen hergestellt. Die Flugzeuge blieben bis 1953 auf den Trägern im Dienst und wurden dann durch die Hawker Sea Hawk ersetzt.

Die Hawker Sea Fury FB.11 diente im Koreakrieg als Erdkampfbomber und flog von den britischen Flugzeugträgern HMS Glory, HMS Ocean und HMS Theseus, sowie vom australischen Flugzeugträger HMAS Sydney aus.

Am 8. August 1952 konnte der britische Pilot Peter Carmichael eine MiG-15 im Luftkampf mit dieser Propellermaschine abschiessen. Das letzte Schwadron der Royal Navy mit Sea Furies wurde 1955 aufgelöst. Die Mk.50-Exportvariante wurde nach Australien, Kanada, Deutschland, Irak, Ägypten, Burma, Pakistan und Kuba verkauft. Die Niederlande kauften 24 Maschinen und bauten danach weitere 24 in Lizenz bei Fokker. Kubanische Sea Furies kamen bei der Invasion in der Schweinebucht 1961 zum Einsatz.

Insgesamt wurden rund 860 Maschinen gebaut. Heute gibt es noch etwa ein Dutzend flugfähige Sea Furies. Die meisten Maschinen sind stark modifiziert und werden in Flugrennen eingesetzt, z.B. in den “Reno Air Races 2006”. Weitere nicht flugfähige Maschinen existieren in vielen Museen rund um die Welt.