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Berlin Air Show

ILA 2010 + ILA 2012 + ILA 2014 + 2016

Internationale Luftfahrtausstellung

Der Eurocopter TIGER wurde im Rahmen eines gemeinsamen Programms von Deutschland, Frankreich und Spanien als Partnern entwickelt. Der Kampfhubschrauber TIGER wurde für den Kampf gegen priorisierte Ziele konzipiert, wie

  • Führungseinrichtungen,
  • gepanzerte Kampftruppen,
  • gegnerische Hubschrauber,
  • logistische Einrichtungen und abstandsfähige Waffensysteme.

Hinzu kommen die Aufgaben Konvoischutz, bewaffnete Aufklärung, Unterstützung von Bodentruppen und Begleitschutz bei Lufttransportoperationen.

Der Eurocopter Tiger UHT verfügt über eine leistungsfähige Avionik, Sensorik und Bewaffnung und ist somit einer der modernsten Kampfhubschrauber der Welt. Zelle und Rotor sind aus Kunststoffverbundwerkstoff gefertigt. Die extreme Wendigkeit des zweimotorigen UH TIGER ist für Tiefflüge über Hindernisse äußerst vorteilhaft. Die Avionik erlaubt den uneingeschränkten Einsatz bei Tag sowie bei Nacht und schlechtem Wetter.

Von den Varianten für Frankreich und Spanien unterscheidet sich der der deutsche Tiger UHT durch eine an die jeweilige Bedrohungssituation anpassbare Bewaffnung. Diese besteht aus einer in einen Behälter integrierten Maschinenrohrwaffe, ungelenkten Raketen sowie aus dem Panzerabwehrlenkflugkörper HOT und dem abstandsfähigen „Fire-and-Forget“-Flugkörper PARS 3 LR. Zum Selbstschutz ist der UH TIGER mit Warn- und Täuschgeräten gegen Laser-/Radar- und Flugkörperbedrohung sowie mit zwei Luft-/Luft-Flugkörpern STINGER ausgerüstet.

Der Pilot (vorne) und der Schütze sitzen in Tandemanordnung hintereinander. Der Waffeneinsatz erfolgt von dem Schützen über die passiven Sensoren des Mastvisiers und einem Head-in-Display des integrierten Helmsystems. Das über der Rotorebene angeordnete Mastvisier ermöglicht die Beobachtung und Aufklärung aus der Deckung.

Neben der nachtkampffähigen deutschen Version wird der Tiger auch in einer einfacheren Version als Begleitsschutzhubschrauber für die französischen Landstreitkräfte entwickelt, der unter dem Bug eine 30 mm Kanone trägt.

Technische Daten:

Hersteller Eurocopter Tiger GmbH
. (Frankreich und Deutschland)
Typ Panzerabwehr-, Kampf- und
. Unterstützungshubschrauber
Besatzung 2
Triebwerke 2 x Wellenturbinen
. MTU/Rolls-Royce/Turmoméca MTR 390
Höchstleistung je 1.160 kW (1.578 PS)
Startleistung 873 kW
max. Geschwindigk. 320 Km/h
Fluggeschwindigkeit 280 Km/h
Marschgeschwindigk. 230 Km/h
Steigrate > 10 m/sek - senkrecht: 5,3 m/sec.
Reichweite ca. 725 Km
Einsatzdauer 2:50
Länge 14 m
über alles 15,8 m
Rotordurchmesser 13 m
Heckrotor 2,7 m
Höhe bis Rotorkopf 3.83 m
Höhe bis Mastvisier 5.20 m
Leergewicht ca. 3.300 Kg
Startmasse beladen 6000 kg
Tank 1.080 Kg

Ausrüstung

  • Mil Bus 1533 B und dezentrale Rechner
  • AFCS, Doppler-, Kommunikations-, ECM-, Bedien-, Überwachungs- und Displaysystem
  • EUROMEP: Wärmebild, Helmdisplay, Mastvisier
  • Visionik mit Restlichtverstärkung
  • 4 Mehrzweckbildschirme

Bewaffnung: 4 Stationen an den Stummelflächen

  • 4 Luft/Luft-Flugkörper Stinger
  • bis zu 8 Panzerabwehrflugkörper Pars 3 LR (fire and forget)
  • bis zu 8 Panzerabwehrflugkörper Hot3
  • bis zu 38 ungelenkte Raketen, Kaliber 70 Millimeter, mit versch. Gefechtsköpfen
  • bis zu 2 schwere Maschinengewehre 12,7 mm im Pod (Drehturm) mit je 400 Schuss

Geschichtliche Entwicklung:

Zu einer Zeit, als Lenkraketen bereits weitgehend das Gefechtsfeld beherrschten, verfügten Deutschland und Frankreich lediglich über leichte und angreifbare Nutzhubschrauber, die zur Panzerbekämpfung umfunktioniert wurden. 1984 beschlossen beide Länder die Konstruktion eines neuen und hochmodernen Kampfhubschraubers, der Tiger genannt wurde. Der Tiger kann seinen Auftrag unter widrigsten Wetterbedingungen und zu jeder Tageszeit ausführen. Er ist mit Lasersensoren und modernsten Lenkflugkörpern bewaffnet, die selbst Superpanzer vernichten können. Zugleich bildet das Muster die Grundlage für den Gerfaut-Hubschrauber des französischen Heeres, der die Unterstützung der Bodentruppen übernimmt. Mit seinen Luft-Luft-Raketen kann er außerdem gegnerische Hubschrauber jagen. Da Ende der neunziger Jahre mit der Auslieferung der ersten Tiger zu rechnen ist, wird dieses Muster die Einsatzverbände noch weit bis ins 21.Jahrhundert ausrüsten

Fakten und Zahlen:

(Stand: 2006)

  • Das Entwicklungsprogramm des Tiger hat den Steuerzahler bis zum heutigen Tag mehr als zwei Milliarden DM gekostet.
  • Die deutsche Bundeswehr will 212 PAH-2 Tiger beschaffen.
  • Frankreich hat die Beschaffung von 75 HAP Gerfaut und 140 HAC Tiger geplant.
  • Der Tiger besteht zu 80 Prozent aus Verbundwerkstoffen.
  • Die Außenhaut ist durch ein eingearbeitetes Kupferlitzengeflecht gegen Blitzschlag geschützt.
  • Der Tiger wird noch einigen in Zukunft entwickelten Panzern überlegen sein.