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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Technische Daten:

Quelle: PATROUILLE SUISSE

Länge 14,68 m
Spannweite 8,13 m
Höhe 4,06 m
Leergewicht 4.350 kg
Startgewicht 7.080 kg
max. Startgewicht 11.180 kg
Dienstgipfelhöhe 15.590 m
Zellenbelastung +7.3 / -3.0 g
Startgeschwindigkeit 270 km/h
Landegeschwindigkeit 290 km/h
max. Geschwindigkeit 1.700 km/h
Startstrecke 610 m
Triebwerke 2 General Electric J 85-GE-21A
Schub ohne Nachbrenner 3.100 kg (Total)
Schub mit Nachbrenner 4.500 kg (Total)
Überführunsstrecke 3.100 km
Steiggeschwindigkeit 174 m/sec.
Bewaffnung: .
2 x 20 mm Kannone M39 .
Infrarotlenkwaffen 2 AIM-9P
div. Aussenlasten 3170 kg
. .

Bauart:

Freitragender Tiefdecker, gepfeilter Trapezflügel, Ganzmetall

Ausrüstung:

Schleudersitz, Druckkabine, Einziehfahrwerk, Bremsfallschirm, Nase- und Hinterkantenklappen, Luftbremsen,

Beschreibung:

Die Northrop F-5 Freedom Fighter (das neuere Modell E firmiert unter dem Namen Tiger II) ist ein ab 1962 von Northrop in den Vereinigten Staaten entwickeltes und gebautes Jagdflugzeug. Sie findet weltweite Verwendung, u. a. als Kunstflugzeug bei der Patrouille Suisse

Ursprünglich lief dieses Flugzeug bei Northrop unter der Bezeichnung NF-156F als günstiger, wartungsarmer Jäger. Der Erstflug fand am 30. Juli 1959 statt. Für solche Modelle war zur damaligen Zeit jedoch kein Markt vorhanden. Die US Army signalisierte zwar Interesse, diesen Typ zur Bodenunterstützung einzusetzen, aber die US Air Force wollte weder die Army Jäger fliegen lassen, noch die Jäger für die Army fliegen. So fiel die F-5 der Bürokratie und den Rivalitäten zwischen den Teilstreitkräften zum Opfer.

Präsident Kennedy hatte ein Militärhilfe-Programm für die weniger entwickelten Alliierten ins Leben gerufen. Weil sie so günstig zu beschaffen und zu unterhalten war, wurde die NF-156 wieder ausgegraben und für den Export produziert. Zu den ersten Nationen, die diese neuen Jäger erhielten, gehörte Süd-Vietnam. Dort stellte die F-5A ihre Effektivität gegen kommunistische Truppen unter Beweis (mit USAF-Markierungen im sog. "Skoshi-Tiger"-Projekt). Während der Kämpfe in Vietnam erhielt der Freedom Fighter dann auch seinen Spitznamen Tiger. Nachdem im Kriegsverlauf der Flugplatz Bien Hoa von den Kommunisten überrannt wurde, fanden sich die süd-vietnamesischen Piloten in der Lage wieder, von "eigenen" F-5A angegriffen zu werden.

Bemängelt wurden an der F-5A unter anderem die Reichweite (bewaffnet lag ihr Einsatzradius unter 1.000 Kilometern) und die schwachen Flugleistungen (Maximalgeschwindigkeit unter 1.500 km/h, vergleichbar schlechte Steigrate von unter 900 Meter pro Minute). Dadurch jedoch war die F-5A relativ sparsam im Verbrauch und damit günstig zu unterhalten.

Sie war bewaffnet mit zwei Bordkanonen (20 mm), einem Centerlinepylon und 4 Flügelpylonen, die ein Gesamtbombengewicht von knapp 2.000 kg tragen konnten. Im Notfall konnte die F-5A abwerfbare Tanks an den Flügelspitzen mitführen.

Die F-5B ist die 2-sitzige Version der F-5A, ohne Bordkanonen und Radar, ansonsten voll kampftauglich. Die Länge wurde auf 14,12 m und die Höchstgewicht auf 9.124 kg reduziert.

Mit größeren Tanks und neuen Triebwerken wurde die F-5 unter dem neuen Namen F-5E Tiger II zum Ersatz aller vorhergehenden Modelle. Auf Basis dieses Designs wurden viele Varianten entwickelt, darunter auch das zweisitzige Schulflugzeug F-5F und Aufklärungs-Versionen. Obwohl ihr in ihrem Herkunftsland der Erfolg versagt war (die USAF setzte nur 112 F-5E und F v.a. zur Luftkampf- sowie Taktikschulung und Tarnschemataerprobung ein, die US-Marine einige wenige im Top-Gun-Programm), wurde die F-5E in viele Länder (z. B. Äthiopien, Brasilien, Chile, Griechenland, Indonesien, Iran, Jordanien, Kanada, Marokko, Norwegen, Philippinen, Saudi Arabien, Südkorea, Schweiz, Taiwan, Thailand, Tunesien, Türkei) verkauft und wurde so zum Hauptstandbein vieler Luftstreitkräfte. Sie ist in einigen Ländern immer noch im Einsatz.

Unter anderem wird die Schweiz ihre rund 60 F-5E/F bis mindestens 2010 einsetzen. Neben der Luftraumüberwachung wird die Maschine durch die schweizerische Kunstflugstaffel Patrouille Suisse eingesetzt. Ab dem Jahr 2004 wurden 12 der schweizerischen F-5E an Österreich vermietet, wo sie als "Übergangslösung" bis zum Eintreffen der Eurofighter Typhoon die Luftraumüberwachung übernehmen. Die Schweizer Luftwaffe hat der US Navy 32 F-5E verkauft.

Die F-5 wurde später von der US Navy als Trainingsflugzeug für den Kampf gegen Opposing Forces verwendet (Top Gun), da ihre Leistungsdaten mit denen der sowjetischen MiG-21 vergleichbar waren. Da eine Flugstunde dieser Jets sehr günstig ist, sind sie bis heute im Einsatz. Diese Maschinen werden von speziell in sowjetischer Kampfdoktrin ausgebildeten Piloten geflogen und spielen in simulierten Kämpfen die "bösen Jungs". In dieser Rolle kam die F-5 Tiger auch zu Kino-Ehren: Im Film Top Gun gaben die Jets in den Luftkampf-Szenen die fiktive sowjetische MiG-28.

Die Northrop T-38 Talon - eine separat Variante der F-5 - ist ein vom US-amerikanischen Hersteller Northrop Corporation gebauter Überschall-Jet-Trainer für Militärpiloten. Sie war der erste Überschalltrainer der Welt und ist noch immer im Dienst. Das äussere Erscheinungbild ist identisch mit der F-5.

Lizenzbau in Spanien:

Die F-5, ein leichtes Kampf- und Trainingsflugzeug, wurde (u.a) in Spanien in den 60er Jahren in Lizenz von Northrop gebaut.

Ab 1970 wurden von der CASA insgesamt 70 F-5 für die spanische Luftwaffe unter Lizenz von Northrop gefertigt. Im Lauf der Jahre wurden bei diesen Maschinen verschiedene Modernisierungsprogramme durchgeführt.

Sie beinhalteten unter anderem neu zertifizierte und strukturell weiter entwickelte Flügel und die Umwandlung von einsitzigen F-5A in zweisitzige F-5B. Ziel des Programms war, die grösstmögliche Zahl von Doppelsitzern als Trainer verwenden zu können.

Das Werk Getafe ist das technische Wartungszentrum für die F-5A/B-Maschinen der spanischen Luftwaffe. Neben den erwähnten Maßnahmen erfolgt hier auch die Fertigung und Umgestaltung von Strukturteilen für die Freedom Fighter. Beispiele dafür sind: Rahmen, Landeklappen, Anströmkanten, Querruder oder die innere Beschichtung der Lufteinlässe.

Verwendung in der Schweiz:

Die Bewährung dieser Tiger-Flugzeuge, besonders hinsichtlich Miliztauglichkeit, führte zu einer Zusatzbeschaffung . Im Jahre 1981 entschied das Parlament eine Flottenvergrösserung um 38 Maschinen, davon wiederum 6 Doppelsitzer vom Typ F-5 F. Erneut erfolgte die Endmontage in der Schweiz. Der Abschluss dieser Beschaffung war 1984.

Während die Doppelsitzertypen primär der Umschulung und Durchführung von Kontrollflügen dienen, werden die Einsitzer F-5 E in den Berufs- wie in den Milizstaffeln vorwiegend für Luftkampfaufgaben eingesetzt. Damit bleibt ihre Bewaffnung auf Kanonen und Infrarot-Lenkwaffen beschränkt

Technische Daten der Schweizer Militärausführung

-- Baujahr: 1976

Entwicklung/Herstellung: Northrop Corporation - Endmontage: Eidgenössische Flugzeugwerke Emmen - Verwendungszweck: Raumschutz - Besatzung: 1 Pilot - Triebwerk: 2 x J85-GE-21A, General Electric - Typ: Axial-Turbo-Triebwerk - Schub ohne Nachbrenner: 2 x 1.588 kp - Schub mit Nachbrenner: 2 x 2.268 kp - Geschwindigkeit: 1700 km/h, bzw. Mach 1,64 - Steigleistung: 174 m/s - Gipfelhöhe: 16.000 m - Spannweite: 8.13 m - Länge: 14.68 m - Höhe: 4.06 m - Rüstgewicht: 4760 kg - Zuladung: 2500 kg bzw. 3510 kg - max. Abfluggewicht: 11.900 kg - Flugdauer: 2 Stunden - Reichweite: 1.056 km -

DIE GESCHICHTE DER PATROUILLE SUISSE:

In diesem Jahr, dem Schweizer Expo-Jahr 2002, fliegt die Patrouille Suisse langsam aber sicher – oder besser schnell und sicher – ihrem 40-jährigen Jubiläum entgegen.

Ebenfalls in einem Expo-Jahr – am 22. August 1964 – wurde die Patrouille Suisse offiziell gegründet. Die Idee, ein Vorführteam mit Berufspiloten aufzustellen, stammt allerdings schon aus dem Jahr 1959. Damals erhielt das Überwachungsgeschwader (UeG) den Auftrag, eine aus vier Maschinen bestehende Doppelpatrouille für Demonstrationszwecke zu trainieren. Geflogen wurden die Formationen mit britischen Kampfflugzeugen des Typs Hawker Hunter Mk. 58.

Im Hinblick auf die bevorstehende Landesausstellung EXPO 64 in Lausanne und die Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Luftwaffe wurde das Formationsflugtraining mit der Hunter-Doppelpatrouille intensiviert. Im ganzen Land fanden Jubiläumsvorführungen statt, die Hunderttausende von Zuschauern – und die Schweizer Presse – begeisterten. An diesen Festtagen entstand, in Anlehnung an die französische Kunstflugformation Patrouille de France, spontan der Name Patrouille Suisse. Im damaligen Eidgenössischen Militärdepartement (EMD) war man von der Publikumswirksamkeit des Formationsflugs überzeugt und beschloss deshalb, die Patrouille Suisse zum offiziellen nationalen Kunstflugteam zu ernennen.

Im Jahr 1965 bestritt das Team erstmals eine ganze Saison mit vier Vorführungen. In der Folgezeit wurde das Programm ständig verfeinert und die exakte Ausführung der einzelnen Figuren perfektioniert.

1970 stiess eine fünfte Maschine zur Patrouille – mit der positiven Konsequenz, dass ein noch attraktiveres Programm geflogen werden konnte. Allerdings war es dem Team damals, wegen der strikten Neutralität der Schweiz, noch nicht möglich, an Flugvorführungen im Ausland teilzunehmen.

Dies änderte sich 1978: Die Schweizer Kunstflugstaffel wurde zum 25. Jubiläum der Patrouille de France nach Frankreich eingeladen und durfte in Salon-de-Provence ihr Können endlich auch im Ausland – und neu mit sechs Maschinen – zeigen.

In den nächsten Jahren folgten viele weitere erfolgreiche Vorführungen im In- und Ausland, zum Beispiel in Frankreich und Italien.

1991 – anlässlich der 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft – erhielten die Hunter ein neues Aussehen: Die Flügelunterseiten leuchteten nun in den Schweizer Farben Rot und Weiss. Zusätzlich wurde am Rumpf auch das 700-Jahr-Logo mitgeführt. Das neue Kleid der Flugzeuge fand beim Publikum grossen Anklang.

Im Jahr 1994 flogen die Piloten der PS ihre letzte Vorführung auf dem Flugzeugtyp Hunter. Die Nachfolgemaschinen, die schnelleren und wendigeren amerikanischen Tiger F-5 E, brachten das Team nach 30 Jahren Hunter-Erfahrung auf fliegerisches Neuland. Doch die Piloten meisterten 1995 die Umstellung bestens. Das Publikum in In- und Ausland war und ist von den nun vollständig rot-weiss lackierten Flugzeugen stets begeistert.

Krönender Abschluss der ersten F-5-Saison waren die zwei Vorführungen auf der Axalp anlässlich der Schiessdemonstration. Hier konnte die Patrouille Suisse demonstrieren, dass Vorführungen auch abseits von Flugplätzen möglich sind.

Seit 1996 fliegt die PS ihre erfolgreichen Vorführungen im In- und Ausland mit einer im Tiger integrierten Rauchanlage. Diese Neuerung steigert einerseits den Showeffekt für die Zuschauer, gleichzeitig aber auch die Sicherheit für die Piloten, die sich beim Aufeinander-Zufliegen viel früher sehen können, wenn der Rauch eingeschaltet ist.

1999 war ein Jubiläumsjahr für die Schweizer Kunstflugstaffel: 35 Jahre Teamgeist und Präzisionsflug – 35 Jahre Patrouille Suisse, so, wie man sie kennt, und wie sie auch im Expo-Jahr 2002 zum Beispiel über den Arteplages am Himmel erscheint.