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Lexikon der Flugzeuge

- Modelle, Technik, Daten, Fakten -

Sea King Mk 41: Seenotrettungshubschrauber

Technische Daten:

Hersteller Westland, GB
Triebwerk 2 x Rolls Royce GNOME 1400 - 1
Leistung 1.400 SHP
Länge 22.15 m
Höhe 5.13 m
Gewicht 6.500 kg Leergewicht
Startgewicht 9.300 kg max.
Reichweite 740 km
Flughöhe 4.400 m
Geschwindigkeit 256 km/h
Besatzung 2 Piloten
. 1 Luftfahrzeugoperationsoffizier
. 1 Bordmechaniker
Bewaffnung keine bei SAR-Verwendung

Beschreibung:

SAR

steht für den englischen Fachbegriff "SEARCH AND RESCUE", übersetzt: Suchen und Retten. Aufgrund der Vorgaben durch UNO, ICAO (die internationale Luftfahrtbehörde) und der IMO (die internationale Seeschiffartsorganisation) errichtete man diesen Such- und Rettungsdienst und beauftragte damit unter anderem die SAR-Einheiten des Verteidigungsministeriums.

Geschichtlicher Rückblick:

Der Sea King MK41 löste 1972 als damals modernster Seenotrettungshubschrauber der Welt das Vorgängermodell H34 ab und hat bereits ein größeres Modernisierungsprogramm hinter sich, das als Einzelvorhaben im Rahmen einer Kampfwertsteigerung (KWS) Mitte 1987 begann. Damals wurde das Radargerät Sea Spray MK3, die Radarwarnanlage AN/ALR 68, die Chaff-/Flareanlage M-130 sowie die Waffenanlage für den Lenkflugkörper Sea Skua eingerüstet. Der letzte KWS-Hubschrauber kam erst Mitte 1996 aus der Umrüstung.

Weitere Entwicklung / Modernisierung:

Zukünftig werden diese bei der Marine eingesetzten Hubschrauber durch den neuen, auf der ILA 2002 vorgeführten NH90 ersetzt. Da dies nicht kurzfristig geschehen kann, sind weitere Modernisierungen beim Sea King Mk 41 erforderlich, um bis dahin den ordnunggemäßen Betrieb sicherzustellen.

  • Komponenten der Funkanlage müssen aufgrund gesetzlicher Auflagen und neuer STANAG-Standards ersetzt werden. So erhält die neue HF-Sprechfunkanlage eine feinere Frequenzrasterung, das neue Behördenfunkgerät eine andere Kanalauslegung und die modernisierte IFF-Anlage wird wieder dem NATO-Standard entsprechen. Das in der Seefahrt querschnittlich eingeführte Seenotrettungssystem GMDSS und die Seenotfunkboje werden als Sicherheitsvorsorge für den Seenotfall eingerüstet. Einen dringend erwarteten operativen Fortschritt bei der Ortung in See wird das neue, auch in dem Seefernaufklärungs- und U-Jagdflugzeug Breguet Atlantic und in der zukünftigen Marinedrohne verwendete Wärmebildgerät (Bild 1) erzielen.
  • Die GPS-Anlage schließt die durch das Abschalten der DECCA-Sender entstandene Lücke. Das alte Doppler-Navigationsgerät musste ersetzt werden. Mit dieser neuen Navigationsanlage wurden die gesetzlichen Auflagen zur Flächennavigation erfüllt.
  • Die 25 Jahre Flugbetrieb über See haben beim Sea King deutliche Spuren an der Verkabelung hinterlassen. Die Kabelummantelung ist brüchig geworden. Das Ein- und Ausbauen von Geräten bei Störbehebung erzeugt so immer öfter Folgefehler mit langwieriger Fehlersuche. Aus Sicht der Flugsicherheit und zur Vermeidung unverhältnismäßig aufwendiger Störbehebungen stellt die Neuverkabelung aller Hubschrauber sozusagen den „harten Kern“ des Modernisierungsprogramms dar - und zugleich den teuersten Anteil!
  • Höchste Zeit wird es auch für den Ersatz des alten, brennbaren und im Laufe der Jahre undicht gewordenen Kabinenbodens durch einen neuen, wirklich wasserdichten, um z.B. beim Bergen „nasser“ Schiffbrüchiger ein Eindringen aggressiven Meerwassers in die elektronischen Geräte zu verhindern. Außerdem wird noch dringend eine Einstiegshilfe an der Laderaumtür für die schnelle Evakuierung vieler Personen benötigt.